Hallo,
wieder knüpfe an den vorherigen Artikel an, es ging um das vorgestellte Buch Zahnarztlügen und um Xylitol, sogenannten Birkenzucker. Xylitol kann man in reiner Form kaufen, so wie Zucker, weiter kann es in Kaugummis und Bonbons verwendet werden. Ich habe alles ausprobiert, hier nun meine Erfahrung mit den Kaugummis.
Mit der Suche nach Kaugummis habe ich einige Zeit verbracht und auch nicht so wenig Geld ausgegeben. Es gibt dermaßen viele Sorten von Zahnpflegekaugummis, das man regelrecht die Übersicht verliert. Leider ist vielfach die Beschreibung der Inhaltsstoffe falsch, man bestellt also und stellt dann fest, die aufgedruckte Beschreibung lautet anders. Es fehlen Inhaltsstoffe oder es sind mehr oder andere drin, als in der Artikelbeschreibung angegeben.
Inhaltsstoffe von Kaugummis
Kaugummis können neben Xylitol noch andere Zuckeraustauschstoffe enthalten, über deren Wirksamkeit gegen Karies nicht sehr viel bekannt ist. Diese will ich also eigentlich gar nicht haben. Weiter interessiert ein möglichst hoher Anteil an Xylitol, der leider oft nicht angeben wird.
Kaugummis können Granulate enthalten, die den Zahn reinigen. Diese werden den Zahn wohl nicht regelrecht abschleifen, kaut man aber sein Leben lang jeden Tag einige von den Dingern wird das ganz sicher den Zahnschmelz erheblich abtragen. Unzugängliche Stellen können davon eigentlich überhaupt nicht positiv beeinflusst werden, hauptsächlich werden die Kauflächen leiden, die ohnehin wenig sichtbar sind und sowie am meisten abgenutzt werden. Die jetzt noch ständig mit dem kauen von Granulat zu traktieren halte ich für totalen Schwachsinn.
Dann können Kaugummis noch Aromen enthalten, von denen man annimmt, dass sie auf die Dauer Allergien auslösen könnten. Also am besten eher möglichst keine Aromen, die sich hauptsächlich in Fruchtkaugummis befinden. In Minz- oder Mentholkaugummis könnten eventuell ausschließlich Ethärische Öle stecken, selbstverständlich gibt es aber auch künstlichen Minz- oder Mentholgeschack.
Farbstoffe sind auch sehr beliebte Zutaten, deren Wirkung auf die Gesundheit fraglich ist und die ganz sicher auch die Zahnfarbe beeinflussen, wenn auch nur sehr gering. Auch hier schneiden die Minz- und Mentholkaugummis am besten ab, weil sie normalerweise weiß sind und so oft kein Farbstoff drin ist, natürlich kann aber auch weißer Farbstoff zugesetzt sein.
Ganz toll sind auch Kaugummis die Fruchsäuren oder Ascorbinsäure (Vitamin C) enthalten. Säuren sind natürlich ganz toll für die Zähn und da sollte man unbedingt noch stundenlang drauf rumkauen.
Kaugummis können statt Säuren aber auch Säureregulatoren enthalten. Wrigleys hat mal damit geworben, dass die Kaugummis den Säurespiegel im Mund neutralisieren, ob da aktuell auch Säureregulatoren drin sind müsste man mal nachsehen. Interessiert mich nicht, weil es von denen nur welche mit Granulat gibt.
Ohnehin wird durch die Gabe von Xylit die Säureproduktion der Bakterien gestoppt, durch kauen und Speichelfluss wird die Säure dann auch abgebaut. Nach dem Verzehr von saurem Obst dauert das so natürlich lange. Genauso gut wie ein Kaugummi mit Säureregulator würde eine Mundspülung mit dem basischen Kaiser Natron wirken, ist auch als Anwendungsbeispiel auf deren Packung angegeben.
Kaugummis können außerdem noch Kalzium enthalten, was den Zahn aufbauen kann. Genauso wirksam wären Brausetabletten oder täglich ein Glas Milch.
Natürlich gibt es noch mehr Inhaltsstoffe, aber die hier aufgezählten sind die für die Zahnpflege wichtigen. Man kann Kaugummis finden, die zumindest die meisten dieser Anforderung erfüllen. Diese sind allerdings wirklich richtig teuer und auch nicht so leicht zu kriegen.
Mein Fazit
Meiner Meinung nach kann man sich das sparen und sollte ganz normale Kaugummis nehmen, die wenigstens ohne Aroma, Farbstoff und Granulat auskommen. Davon einfach nicht so viele kauen, die braucht man nur unmittelbar nach dem Essen, um die Kauflächen von Speiseresten zu befreien. Für zwischendurch gibt es eine andere Möglichkeit, die ich im nächsten Artikel vorstelle.
Karl
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